Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt: weniger Falschparker

Viele von uns kennen mindestens eines dieser Probleme vielleicht: Die Haltestelle ist zugeparkt und um einsteigen zu können muss man sich erst mühsam zwischen PKWs durchschlängeln. Die Bahn oder der Bus kann nicht weiterfahren, weil jemand sein Auto falsch abgestellt hat. Da das auch für uns als Verkehrsbetriebe ärgerlich ist, sind unsere Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle auf Lösungsfindung gegangen. Ein Teil dieser Lösung ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen MVB und Magdeburger Ordnungsamt. Dabei treffen sich jedes Jahr auch Vertreter:innen beider Seiten und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus.

Selbst mal einen Blick darauf werfen

Die Beamten des Ordungsamtes sind jeden Tag auf Streife und ahnden falsch abgestellte PKW. Abgesenkte Bordsteine, Halteverbote, Ausfahrten – in jedem dieser Fälle ist das Parken eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einer Geldbuße belegt. Doch, wann stehen Auto, Transporter und Co. zu dicht am Straßenbahngleis? Wie viel Platz braucht ein Linienbus, um die Haltestelle richtig ansteuern zu können? Dieses Wissen ist sehr wichtig für die Beamten, weshalb bei regelmäßigen Treffen mit den Verkehrsprofis der MVB genau darüber gesprochen wird. Natürlich gibt es nicht nur Bilder und Vorträge: Mit dem Straßenbahn-Fahrschulwagen geht es dann auch immer raus auf die Strecke. Hier können alle einen eigenen Blick auf die Abstände und das Kurvenverhalten der Bahn werfen. Ein Gewinn für die weitere Streife-Tätigkeit und damit für die Freihaltung von Haltestelle und Gleis.

Gegenseitige Zusammenarbeit – MVB bekam Befugnisse

Die Zusammenarbeit gegen Falschparker hat auch für die MVB selbst eine Besonderheit mit sich gebracht. 10 Kolleg:innen wurden durch das Ordnungsamt zum Ehrenbeamten ernannt. Damit können diese Mitarbeitenden selbst Abschleppunternehmen beauftragen – etwa wenn ein falsch geparkter PKW einem Bus im Weg steht. Diese Befugnis hat Einschränkungen: Die MVB darf nur außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes aktiv werden. Doch auch das hilft bereits, wie die Zahlen belegen:
Allein bis Ende des dritten Quartals diesen Jahres Jahr haben die Kollegen der Leitstelle 121 Fahrzeuge dem Ordnungsamt gemeldet. Diese standen entweder in Haltestellen, im Lichtraumprofil der Straßenbahn oder in Kurven- und Kreuzungsbereichen. Trauriger Spitzenreiter war die Arndtstraße mit ihren beiden Bushaltestellen. Hier mussten wir 25 Mal tätig werden. Die Harnackstraße, derzeit Umleitungsstrecke für den Busverkehr, trat 17 Mal in Erscheinung und die Goethestraße in Stadtfeld Ost 14 Mal.
Vor Ort hat sich ebenfalls einiges getan: An den Problemstellen wurden Markierungen aufgebracht. So zeigt eine Zickzacklinie an der Haltestelle „Mehringstraße“ in Cracau deutlich, wo Parken verboten ist. In der Genthiner Straße wurde eine Punktmarkierung aufgetragen, die Straßenbahnfahrer*innen hilft, frühzeitig zu erkennen, ob geparkte Autos die Durchfahrt behindern. An beiden Stellen ist seitdem die Zahl der gemeldeten Falschparker deutlich gesunken.

Maßnahmen zeigen Wirkung

Diese Maßnahmen zahlen sich bereits aus. Christoph Lemke, einer der drei Leitstellenkoordinatoren, zieht eine positive Bilanz: „Die Beeinträchtigungen sind deutlich zurückgegangen. Dank der zusätzlichen Markierungen und unserer Ehrenbeamten konnten wir schon mehrfach in den frühen Morgenstunden Fahrzeuge schnell vom Gleis entfernen. Alles in allem ein großer Fortschritt“.
Dieser kommt sowohl den Fahrgästen als auch dem Betrieb zugute. Schnellere Reaktionszeiten der MVB Leitstelle bedeuten kürzere Störzeiten und höhere Zuverlässigkeit bei geringeren Folgekosten. Die Zusammenarbeit zwischen Verkehrsbetrieben und Stadtordnungsdienst soll auch künftig fortgesetzt werden – da sind sich beide Seiten einig.

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