Wie gefährlich ist Bus- und Bahnfahren eigentlich?

Maske auf und einsteigen. Begebe ich mich eigentlich in Gefahr, wenn ich in der Pandemie mit Bus- und Bahn zur Arbeit fahre und nicht mit dem Fahrrad oder dem Auto? Diese Frage hat sich sicher jeder schon mal gestellt. Gut, dass es jetzt darauf Antworten gibt.

Denn die Charité Research Organisation (CRO) hat im Auftrag meherer Bundesländer eine Studie zur Infektionsgefahr von Pendlern mit dem Corona-Virus durchgeführt, um genau diese Frage zu erklären. Die gute Nachricht will ich gleich vorwegnehmen: Die Studienergebnisse zeigen, dass die Gefahr von Bus- und Bahnnutzern, sich anzustecken, nicht höhrer liegt, als von Menschen, die mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Fahrrad zur Arbeit oder zur Ausbildung fahren. Das heißt, ich kann also ruhigen Gewissens einsteigen? Ja, wenn ich mich an die allgemeinen Hygieneregeln halte. Und das heißt: Maske tragen, auch über der Nase bitte, und möglichst Abstand halten. Die zusätzlichen Maßnahmen der Verkehrsunternehmen, wie sie auch die MVB unternimmt, wie das ständige Lüften, tragen dazu bei, dass die Infektionsgefahr gering bleibt.

Für viele klingt das jetzt wahrscheinlich überraschend. Für mich persönlich nicht. Ich habe mich mit meiner Maske bisher immer sicher gefühlt in der Straßenbahn. Etwas Gutes hat die Pandemie auch, denn ich bekomme eigentlich immer einen freien Sitzplatz. Entspannter Reisen innerhalb der Stadt kann man eigentlich nicht. Dank der Studie habe ich nun auch Gewissheit: Mein Gefühl trügt mich nicht, ich bin sicher. Und du bist es auch.

Doch was wurde denn nun konkret untersucht? Getreu dem Motto: „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, höre ich schon die ersten Zweifler.

Hier nun die Details zur Studie:

Die CRO hat im Februar und März 2021 im Rahmen einer unabhängigen und vergleichenden Studie untersucht, ob bei regelmäßiger Nutzung von Bussen und Bahnen (ÖPNV) im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern (Individualverkehr) ein erhöhtes Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion festzustellen ist. Und die Untersuchung fand nicht im Labor statt, sondern unter realen Bedingungen. Für die Untersuchung hat die Charité freiwillige Teilnehmer*innen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren gesucht, die für einen
Zeitraum von vier Wochen werktags entweder mit dem ÖPNV oder mit dem Individualverkehr (Auto / Fahrrad) zur Arbeit, Schule oder Ausbildung
pendelten und dabei einen Fahrweg von 15 bis 30 Minuten (einfache Fahrt) im öffentlichen Nahverkehr hatten. Insgesamt 681 Teilnehmer*innen sind nach dem Zufallsprinzip (Randomisierung) ausgewählt und nahezu gleich auf die beiden Gruppen ÖPNV und Individualverkehr verteilt worden.

Alle Teilnehmer*innen sind zu Beginn und zum Ende der Studie medizinisch untersucht worden (PCR- oder Antikörper-Testung). Außerdem haben sie ein digitales Tagebuch geführt.

Im direkten Vergleich mit dem Individualverkehr haben die Wissenschaftler der Charité keinen Unterschied im Hinblick auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel beobachtet. Nachgewiesen wurde eine Infektion im Untersuchungszeitraum bei insgesamt 26 Studienteilnehmer*innen. Davon waren zwölf Personen Nutzer des Nahverkehrs und 14 mit Auto, Rad oder Motorrad unterwegs. Die Verkehrsmittelwahl hatte damit keinen Einfluss auf das Infektionsrisiko.

Auch im Hinblick auf eine Einzelbetrachtung verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel hat die Studie keinen Unterschied festgestellt. Daraus kann abgeleitet werden, dass die Nutzung von Bussen, Straßenbahnen oder U- und S-Bahnen unter den gegebenen Studienbedingungen gleichermaßen sicher war.

Für die Pendler-Coronastudie der Charité ist der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als Untersuchungsgebiet ausgewählt worden. Die wichtigsten
Im RMV-Gebiet leben rund 5 Millionen Menschen in Großstädten, Ballungsräumen und ländlicheren Gebieten. Damit ist der RMV repräsentativ für eine Nahverkehrsnutzung, wie sie bundesweit täglich stattfindet.

Noch mehr Informationen gibt es auf www.besserweiter.de

Bis dahin,

euer Tim.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert