Einsatz für freie Strecken: So bereitet sich die MVB auf den Winter vor

Schnee, Eis, Glätte und eisige Temperaturen wirbeln im Winter oft unseren Alltag durcheinander. Damit ihr trotzdem sicher zur Haltestelle und mit Bus und Bahn ans Ziel kommt, hat die MVB ein eigenes Winterdienst-System. Unser Betriebsleiter Michael Fürste erklärt die Details.

„Schon im Herbst behalte ich die Wettervorhersage immer im Blick, denn der MVB-Winterdienst beginnt nicht erst mit Schnee und Eis, sondern schon mit dem ersten Raureif“ erklärt Michael Fürste, Betriebsleiter bei der MVB und verantwortlich für den Einsatz des Winterdienstes.
„Die MVB verfügt über verschiedene Straßenbahn-Arbeitswagen mit Zusatzausstattung, wie Räumpflug oder einer Einrichtung zum Enteisen der Fahrleitung. Zudem haben wir ein abteilungsübergreifendes Bereitschaftssystem etabliert, welches mehrere Aufgaben übersichtlich bündelt“ berichtet er weiter.

Winterdienstordnung ist Grundlage

Denn neben den betrieblichen Anforderungen wie funktionierenden Weichen und eisfreien Oberleitungen, kommen auch noch rechtliche Pflichten hinzu. So regelt die Landeshauptstadt Magdeburg in der Winterdienstordnung genau, wie der Einsatz gegen Schnee und Glätte aussehen muss. „Jeder Grundstückseigentümer ist dazu verpflichtet, Gehwege und wo erforderlich, auch Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Das gilt natürlich auch für die MVB“ schildert der Betriebsleiter die Hintergründe. An den Haltestellen schippen, fegen und streuen dann Mitarbeitende der Stromversorgung, dem Gleisbau und der Liegenschaftspflege, deren Kernaufgaben dann in den Hintergrund rücken.

„Wir machen das natürlich nicht alles alleine. Wir haben unsere Flächen in vier Teile, sogenannte Lose gegliedert. Ein Los übernimmt unsere Abteilung Infrastruktur, die drei anderen bearbeiten externe Dienstleister. So schaffen wir den Großteil der Haltestellen im Stadtgebiet zeitnah sicher zu machen“ ergänzt Betriebsleiter Fürste.

Altes Eisen mit neuer Aufgabe

Damit es dann auch auf der Strecke voran geht, hat die MVB eine kleine Flotte Sonderfahrzeuge auf den beiden Betriebshöfen in Rothensee und Westerhüsen. Diese Straßenbahnen vom Typ Tatra T4D wurden nach der Einsatzzeit mit Fahrgästen speziell umgerüstet und können nun verschiedene andere Aufgaben übernehmen. So gibt es zwei Wagen mit einem Räumschild, einen Wagen zur Behandlung der Fahrleitung mit Frostschutzmittel und zwei „Freifahrtraktionen“. Ihre Funktion ist relativ einfach erklärt: „Wenn nur wenig Schnee fällt, können wir nicht immer gleich mit dem Räumfahrzeug ausrücken. Dennoch kann sich auf nachts nicht genutzten Strecken so viel Eis und Schnee bilden, dass unsere Niederflurwagen Probleme beim Befahren hätten. Die alten Tatrawagen fahren deshalb auf festgelegten Routen und halten dadurch die Eisbildung an Gleisen und Fahrdraht gering. Durch ihre einfache Konstruktion sind sie weniger störanfällig, das macht sie für den Winterdienst ideal geeignet“ erläutert Michael Fürste den Einsatz der Straßenbahn-Oldies.

Hand in Hand

Wenn dann doch mal so viel Schnee fällt, dass er von der Strecke geschoben werden muss, arbeiten MVB und städtischer Winterdienst auf den Straßen Hand in Hand. Das wird bei gemeinsamen Treffen geprobt, dabei findet auch ein Erfahrungsaustausch statt. „So können wir mit den Räumfahrzeugen schnell und effizient für freie Strecken sorgen, was unserem Nahverkehrsangebot zugutekommt“, resümiert Betriebsleiter Fürste.

Der erste Raureif im Herbst sorgt also schon für dafür, dass hinter den Kulissen der MVB ein besonderes System aktiviert wird. Dabei stehen verschiedene Hilfsmittel, Fahrzeuge und Unterstützung durch externe Firmen zur Verfügung. So wird der Umstieg auf Bus und Bahn auch im Winter nicht zur Wackelpartie.

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